Konfirmandenabschlussfahrt nach Mainz
Aufbruch in die Pfalz
Am Freitag hieß es auf nach Mainz. Der Zug wartete schon erwartungsvoll auf unsere Ankunft im Saarbrücker Hauptbahnhof. Nachdem wir dann etwas über der Zeit am Bahnhof in Saarbrücken ankamen, da noch einige Besorgungen erledigt werden mussten, ging es auch schon los. Eine Armada von 40 Leuten beanspruchte schließlich ein ganzes Zugabteil für sich. So viel zur Hinfahrt – viel Landschaft und viel Gleise inklusive. Natürlich musste diesmal auch der Macht der Gewohnheit entgegengewirkt werden, um nicht in unserem Zweit-Domizil, Bad Kreuznach, übernachten zu wollen. Aber auch das wurde glorreich gemeistert.
Schließlich kamen wir dann erst mal gegen 16:00 Uhr am Mainzer Hauptbahnhof an. Und schon hier zeigt sich die Pracht dieser Stadt. Einfach schön. Und auch der ausgeklügelte ÖPNV brachte uns schnell an unser Ziel – die Jugendherberge in Mainz. Unmittelbar neben dem Volkspark gelegen. Primärziel war nun die Sicherstellung der Kalorienzufuhr gewesen, also hieß es Betten beziehen und ab zum Essen. Das hat auch alles wunderbar geklappt. Aber wir waren natürlich wieder nicht allein – eine Horde von postapokalyptischen asiatischen Sektengurus Mitgliedern der Religionsgemeinschaft „seicho no le“, vorwiegend aus dem asiatischen Raum stammend, waren auch anwesend. Tischmanieren lehrte ihr Kredo jedenfalls nicht, aber was will man machen – andere Länder andere Fritten.
Als dann endlich das mit dem Essen geklärt war ging es schon wieder an die Arbeit. In unserem 10m² großen Tagungsraum wurden dann in drei Gruppen die Fürbitten formuliert. Und das klappte wunderbar aufgrund der vorhandenen Kreativität der Konfirmanden und dem tadellosen Formulierungstalent unsererseits. Danach endete der Abend an der Bar, und es wurde über weitere Aktivitäten beraten.
Mainz wird erobert
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Der Mainzer Dom in seiner vollen Pracht
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Am nächsten Tag nach dem Frühstück mit unseren Freunden aus Asien ging es auch schon durch den besagten Volkspark, vom Berg runter in die Stadt. Vorbei an einem Fulminaten Gebäude, das vorwiegend aus Glas bestand, und natürlich der Bahn gehörte. Jedoch weiter im Plan – in der Stadt angekommen bemerkte man schnell, dass Wochenmarkt ist, dort wo sich viele Menschen um Obst, Gemüse und Gewürze streiten. Natürlich sah man zwangsläufig auch das prachtvolle Mainzer Theater. Auf unserem Weg lag unter anderem auch der Holzturm, der Mainz im 15. Jahrhundert als Stadtturm diente. Aber auch die Mainzer Augustinerkirche lag auf dem Weg, und wir konnten sie zumindest von außen betrachten. Ein Stück weiter durfte man dann noch St. Johannis betrachten.
Nach diesen kleineren Bauwerken ging es dann direkt in den Mainzer Dom, sprich St. Martin und St. Stefan. Heute stellt der Dom eine dreischiffige romanische Basilika dar, hat aber die anderen Epochen keinesfalls übergangen und weist heute noch gotische und barocke Elemente in den Anbauten auf. Nach diesem kleinen Ausflug in Sachen Architektur ging es in die Kirche. Auch hier erkannte man wieder typische Elemente, wie das Kreuzrippengewölbe, oder das Kreuzgratgewölbe. Nachdem dann Langhaus, Ost- und Westchor besichtigt waren, ging es in die Krypta. Nach dem Ausflug in den Untergrund ging es wieder an die frische Luft – den Kreuzgang.
Danach wurde noch fiberhaft nach Geldautomaten gefahndet. Ich splitterte mich schließlich mit drei weiteren ab und erkundete den Wochenmarkt. Geldautomaten fand ich jedoch erst auf dem Rückweg und musste durch halb Mainz eilen, um wieder Anschluss zu finden. Die Orientierung hat ausnahmsweise mal funktioniert.
Entdeckung der Mainzer Schätze aus Schifffahrt und Buchdruck
Zurück in der Jugendherberge gab es natürlich erst mal wieder Gourmet-Essen á la carte. Und nachdem wir dann eine Stunde alles zur Besinnung komme ließen, ging es wieder 3 km in die Stadt, den Berg hinunter – mittlerweile kannte man das Procedere. Aber bevor wir uns auf den Weg in die Innenstadt machten ging es zunächst in das Museum für antike Schifffahrt. Dort gab es erst mal eine persönliche Führung für den Mitarbeiterkreis, der Rest vergnügte sich zu hauf in der Spieleecke. Nachdem wir dann grandiose Modelle und Rekonstruktionen antiker Schiffe sahen, ging es zum Highlight – dem Gutenberg Museum.

Danach ließen wir dann die Horde von 30 Konfirmanden auf die Mainzer Innenstadt los, während die einen des Mitarbeiterkreises sich eine Auszeit von Konservierungsstoffen und undefinierbaren Estern gönnten und die nächste Dönerbude suchten. Ich hingegen genoss den Ausblick aus dem Dom Café.
Fertig mit dem Kaffee fing es auch schon an zu regnen – nichts desto trotz ging es zurück zur Jugendherberge. Dort haben wir noch alle schnell etwas gegessen, zumindest die, die noch konnten, und dann ging es schon weiter im Programm. Nachdem wir aus dem Essenssaal vor den Anhängern der Religionsgemeinschaft flüchten konnten, saßen wir uns wieder ins unserem 10m² großen Tagungsraum und suchten systematisch nach Konfirmationssprüchen – also wir nicht, sondern die Konfirmanden. Damit fertig ging die Planung für den gemütlichen Abend wieder los.
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Unsere Kunsbegabten haben den Flipchart für sich entdeckt |
Aus unseren Erfahrungen der letzten Tage wussten wir, dass wir etwas zu essen brauchten, das nicht nur den Kalorienbedarf deckt, sondern auch für den Magen verträglich ist. Also bestellten wir uns eine Pizza – so verwöhnt wie wir sind. Und das war so ziemlich das Beste was wir an dem ganzen Wochenende zu Essen bekamen. Neben unseren beliebten Orangegetränk Oranka, das die Restbestände von Instant-Orangensaft der DDR wiederspiegelt.
Aber egal – der nächste Morgen, und Gottesdienst stand an. Nach dem Frühstück wurde alles Gepäck im tagungsraum zwischengelagert – und wir machten uns auf den Weg in die benachbarte Kirche. Nun gut, es glich eher einer Taufparty als einem Gottesdienst, aber Schluss endlich war es doch auch recht amüsant. Nun ging es wieder zurück in die Jugendherberge.
Dort angekommen gab es dann noch die obligatorische Feedback Runde, und wir waren schließlich selbst überrascht, dass wir keine große Quengelei wegen der langen Wegstrecken hörten. Alles in allem hat es den meisten wohl ganz gut gefallen, was ja wieder umso erfreulicher ist.
Schließlich ging es mit dem Bus zum Bahnhof, an dem ich verzweifelt nach einer Zeitung suchte. Nachdem ich dann noch zwischen Der Zeit und dem Spiegel hin und her gerissen war, war ich umso froher, einer Zeitung in der Hand zu haben. Im Zug wurde dann der große Zeit Bildungstest gemacht, und es stellte sich heraus, dass ich gar nicht so ungebildet bin. Gegen 17:00 kamen wir dann endlich in Saabrücken an.
Fazit: Mainz ist eine wunderschöne Stadt und mehr als eine Reise Wert – also wird dort auf jeden Fall wieder eine Reise hingehen, denn ich hab bis dato doch nur einen Teil sehen können.