Bad Kreuznach calling
Diakoniepraktikum Bad Kreunach 2012
Ankunft und Einrichtung
Am 13.08 war es wieder soweit das traditionelle Diakoniepraktikum in Bad Kreuznach durchzuführen. Was man dafür braucht sind natürlich neben einer Hand voll Konfirmanden, wir waren insgesamt 30 an der Zahl, auch Zugtickets. Also auf an den Bahnhof – und schon ging es nach Bad Kreuznach. Natürlich musste ich mir vorher noch die Zeit kaufen – damit ich wenigstens ein wenig intellektuell wirke. Nach einer recht kurzen Fahr hatten wir dann auch schon unser Ziel erreicht – einen maroden und baufälligen Bahnhof. Also erst mal über zwei Holzüberführungen zum Bahnhofsvorplatz. Zu meinem Bedauern hatte natürlich auch die Bahnhofschenke dicht gemacht.
Die Geschichte der Diakonie
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Die Gleise erinnern heute an die Deporation von Behinderten aus der Kreuznacher Diakonie |
Schon in der Apostelgeschichte wurden sogenannte Almosenpfleger erwähnt, die sich innerhalb der Gemeinde um die Sozialarbeit in jeglicher Hinsicht innerhalb der Gemeinde kümmerten. Abzuleiten ist das Wort „Diakonie“ aus dem griechischen, was so viel wie „Dienst“ bedeutet. Im 19. Jahrhundert lebte der Begriff der Diakonie neu auf – durch die zahlreichen Kriege und die große Anzahl gefallener Soldaten kam es innerhalb der Bevölkerung zu einem Frauenüberschuss. Da zur damaligen Zeit Frauen recht benachteiligt waren, und kaum Aussichten auf eine Chance in der Gesellschaft hatten, machte es sich Theodor Fliedner zur Aufgabe diesen Frauen eine Aufgabe in der Gesellschaft zu geben. Die neu gegründete Diakonissenschaft kümmerte sich um all die sozialen Probleme, die innerhalb der Bevölkerung auftreten – insbesondere nach dem Krieg.
Kreuznacher Diakonie heute – Ein Rundgang
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Das Mutterhaus |
Wir machten den klassischen Rundgang, der bei Diakoniekirche begann. Man erkannte sofort die Anpassung an behinderte Menschen – es gab Rampen und Schiebtüren soweit das Auge reichte. Vor der Kirche erinnerte aber auch ein Mahnmal die NS-Vergangenheit und an das NS-Regime in Deutschland, unter dem viele Behinderte deportiert wurden und letztlich auch getötet wurden. Weiter ging es mit dem Mutterhaus, das zu gleich auch noch als Feierabendhaus dient. Das Feierabendhaus kümmert sich um die verbliebenen Diakonissen, die ihren Dienst abgeleistet haben und nun ihren „Feierabend“ auf Lebenszeit feiern.
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Die Diakoniekirche in Bad Kreuznach |
Man muss wissen, der Beruf der Diakonisse stirbt aus – gerade weil man nur Verpflegung, Unterkunft und ein geringes Taschengeld erhält. Um die Diakonie jedoch weiter unterhalten zu können, nehmen heute Diakone und Diakoninnen diese Aufgaben wahr und werden dafür auch bezahlt.
Jedenfalls ging es dann weiter mit unserer Tour. Neben dem Diakoniekrankenhaus und seiner Kapelle sahen wir unter anderem noch den Kindergarten, die Schule, die Behindertenwerkstätten, und verschiedene andere Einrichtungen.
Fußmarsch nach Bad Münster
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Die Ebernburg |
Schließlich stand wieder die Rückreise zur Jugendherberge an, wo wir uns nach dem Mittagessen schon für unsere nächste Etappe rüsteten – die Wanderung über den Rheingrafenstein nach Bad Münster am Stein-Ebernburg. Vom Rheingrafenstein genoss man eine tolle Aussicht bei nahezu wolkenlosem Himmel , von dem man die gegenüberliegende Ebernburg und den Rotenfels erkennen konnte– die paar Kilometer die hinter uns lagen hatten sich also schon gelohnt.
Aber es ging natürlich weiter. Nachdem wir unsere Fähre über die Nahe organsiert hatten, besuchten wir Bad Münster, sein Kurhaus und eine Gaststätte, in der wir unseren Durst löschten. Anschließend gab es noch ein Eis. Als wir dann wieder alle Konfirmanden eingesammelt hatten ging es zurück nach Kreuznach, vorbei an den Salinen und Gradierwerken.
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Aussicht vom Rheingrafenstein über Bad Münster |
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Das Kurhaus in Bad Münster |
In Bad Kreuznach waren wir schließlich dann doch noch human genug gewesen um uns allen einen Bus zur Jugendherberge zu können. Und schon gab es wieder Abendessen. Im Anschluss folgte dann verschiedene Spiele, um die Jungen und Mädchen müde zu machen. Genützt hat das leider alles nichts, wie wir bei der Gestaltung unseres gemütlichen Abends merkten.