Cavusoglu hat in Prag um einen Wahlkampfauftritt gebeten. Denn der türkische Außenminister denkt sich aller guten Dinge sind drei. Und wie könnte man besser einen Religionskrieg auslösen, als mit einem Prager Fenstersturz? Doch Prag bezieht seinen Käse aus Den Haag und muss dankend ablehnen.
Auch die Anrufe am heiligen Stuhl bezüglich eines Heiligen Krieges zuvor liefen leider ins Leere. Franziskus habe wohl gesagt, dass normalerweise er seinen Vorgesetzten anrufe – dass er nun angerufen wird habe ihn ein wenig überfordert. Außerdem sei Hoffnungsträger Urban II. momentan in seinem wohlverdienten Urlaub, und warte auf die Offenbarung.
Doch Cavusoglu, der von seinem Führer Erdogan liebevoll Gluglu genannt wird, lässt sich davon nicht unterkriegen. Irgendwie muss das doch mit dem Religionskrieg doch funktionieren. Das mit den Journalisten, Nazivergleichen, und verfolgten Kurden will diese verdammten Europäer aber einfach nicht aus der Fassung bringen. Gluglu greift in seiner Verzweifelung zum letzen Mittel: Brainstorming im türkischen Außenministerium mit dem Oberthema „Kreuz vs. Halbmond“.
Die Vorschlag die etwas über 900 Flüchtlinge, die man aus Griechenland aufgenommen hat, wieder in die Ägäis zu scheuchen wird abgelehnt – nicht radikal genug. Den Vorschlag, dass die Führung kein Mercedes mehr fahren soll, wird ebenfalls mit großer Empörung abgelehnt, denn jeder große Führer habe bis jetzt Mercedes gefahren. Aus der letzten Reihe schreit es auf:“ Wir könnten die Hagia Sophia bombardieren, und es den Christen in die Schuhe schieben, die haben uns schließlich auch einen Putsch abgekauft!“. In Gluglus Augen fängt an ein Halbmond zu schillern. Er greift zu seinem Telefon und sucht in seinen Kontakten nach dem Buchstaben F.