State of Play 2013 – Die Leidenschaft der Indie-Entwickler


Vergangenen Freitag wagte ich mich wieder in bislang unbekannte Gefilde. Nun ja, ganz so unbekannt waren sie dann doch nicht. Das State of Play ist eine Art Convention für Indie-Games in Irland, welche 2012 ins Leben gerufen wurde. Das ganze fand im DIT, dem Dublin Institute of Technologies statt, welches eng mit dem Event in Verbindung steht, und gleichzeitig damit für die Studienfächer rund um Games Design wirbt.

 
Wer nun große Messehallen á la Gamescom erwartet ist leider an der falschen Adresse – wäre ja auch viel zu Mainstream für Indie-Games. Stattdessen fand das Ganze im vierten Stock in einer der DIT-Niederlassungen statt. Das einzige was im Foyer auf ein Event hinwies, war eine große Leinwand mit einem Livestream. Dann musste man sich durch einen verlassenen Korridor zum Aufzug kämpfen – zugegeben, die Kulisse erinnerte ein wenig an einen Horrorfilm. 
Oben angekommen standen dann – erwartungsgemäß – allerhand Laptops, Fernseher und Menschen. Die Ausstellungsfläche erstreckte sich über einen Flur, sowie zwei kleinere Foyers und ein Filmstudio. An jeder Ecke standen Entwickler, die Werbung für ihre Projekte machten. Es war an der Zeit für mich Spiele zu testen. 

Das erste Spiel, das ich testen durfte war eine Art Raumschiff Simulator, welcher stilistisch an Star Wars erinnerte. Das Besondere daran war die dazugehörige Hardware – die Steuerung erfolgte über Joystick, und der Bildschirm wurde dank Oculus Rift nebensächlich. Man war direkt im Spiel drin – es gab keine Grenzen, man konnte sich um 360° drehen, und alles was man sah war Weltall. Es war ziemlich faszinierend, was die Entwickler von Abydos Entertainment da auf die Beine gestellt haben. Zurzeit arbeitet das Team an einem weiteren Spiel namens Labyrinth, welches im Frühjahr 2014 erscheinen soll.

Das nächste Spiel namens Hollow im Programm erinnerte stark an Limbo. Man sah eine auf eine zweidimensionale Fläche voller surrealer Erscheinungen. Ziel war es die Protagonistin von Checkpoint zu Checkpoint zu bringen – an jeglichen Hindernissen vorbei. Dabei gab es auch ein Zeitlimit – mit fortschreitender Zeit färbte sich der Charakter immer dunkler, bis schließlich das Spiel vorbei war. 

Dann kam FrankNJohn aus dem Hause BitSmiths an die Reihe. Auf den ersten Blick sah das Ganze Konzept rund um das Spiel ziemlich verrückt aus. Man steuerte einen Charakter durch eine freistehende Block-Welt. Das Besondere war hierbei, dass es verschiedene Stationen gab, an dem man den Kopf seines Charakters ändern konnte, was letztlich auch Einfluss auf die Fähigkeiten nahm. So gab es zum Beispiel den Kopf, den man mit der Kette an einem Körper hatte, und somit Feinde in der Umgebung durch Schwungbewegungen ausschalten konnte. Es sind weit über 100 Köpfe in der Entwicklung, so die Entwickler. 

Dann gab es ein weiteres Spiel, wobei der Fokus hierbei nicht auf dem Spiel selbst lag, sondern in der Entwicklung einer neuen Sound-Engine. So versucht das Entwicklerteam von Thrive den 5.1 Sound, den man von Heimkino Systemen kennt, auf die üblichen Stereokopfhörer zu übertragen, um die Geräusche der Umgebung einzufangen, und somit das Spielgefühl ein Stück authentischer zu gestalten.  
Auch Tablets und Smarthphones standen dieses Jahr im Vordergrund. Es wurden zahlreiche Spiele präsentiert, die speziell für solche Geräte entwickelt wurden. Sei es die App, die thematisch an Bram Stocker und seine Vampire erinnert, oder auch das 2D-Indie Game für das IPad, welches sich mit irischer Mythologie auseinandersetzt. 
Neben all den Vorstellungen der Entwickler fanden auch noch Vorträge von verschiedenen Gästen statt. So sprachen neben Entwicklern, die ihre Produkte vorstellten auch eine Vielzahl von Dozenten, die die Spieleindustrie Irlands auf dem Vormarsch sehen, und über sie referierten. 

Das State of Play ist ein weiteres Indiz für die wachsende Spieleindustrie in Irland. Viele Firmen sammeln sich mittlerweile in Dublin, Galway und anderen irischen Städten an, und aufgrund des Steuersystems ist Irland nahezu ein Paradies für Start-Up Firmen, die genau solche Games entwickeln, welche auf dem SOP 2013 vorgestellt wurden.

 

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